Vorträge vorbereiten
In beruflichen Zusammenhängen kommt man mehr oder weniger häufig in die Verlegenheit, einen Vortrag oder eine Präsentation halten zu müssen. Für viele Menschen ist das ein Schreckgespenst. Doch bei einer gründlichen Vorbereitung kann es sogar Freude machen, eine Rede zu halten. Wie sieht aber eine gründliche Vorbereitung aus?
Nüchterne Fakten kann das zukünftige Publikum einfach nachlesen und braucht dazu nicht in einen Vortrag zu gehen. Wenn man sich also schon die Mühe einer Rede macht, dann sollte man sich zu schade sein, um sich zur bloßen Litfasssäule zu degradieren. Die redende Person darf ruhig als Persönlichkeit sichtbar werden, das heißt unter anderem, dass man sich aus der Fülle der Faktoren, die ein meist vorgegebenes Thema beinhaltet, ein „inoffizielles“ Thema heraus greift, etwa einen Gesichtspunkt, der einen selbst am ehesten anspricht und den man besonders erwähnenswert oder interessant findet, etwas, was später als eindeutige Botschaft erkennbar ist. Dieses „heimliche Thema“ bildet den roten Faden, auf dem sich die Struktur des Vortrages aufbaut.
Über das erwartete Publikum holt man so viel Informationen ein wie möglich, denn dieses Publikum bestimmt die Sprache und die Ausdrucksweise des Redenden – „gute Redende reden nicht zur Sache sondern zu Menschen“. Das bedeutet, dass eine Rede sowohl informativ als auch interessant sein muss. Trocken herunter gebetete Fakten sind eine Zumutung für die Zuhörenden und damit unhöflich. Dezenter und weise eingesetzter Humor hingegen ist eine wunderbare Brücke zur Übermittlung von Inhalten und er sollte vor allem dort eingesetzt werden, wo sich das Publikum etwas merken soll. Die Ausführungen können gerne bildhaft und mit Beispielen und Anekdoten versehen sein, denn so wird Langeweile effektiv vorgebeugt. „Gute Redende machen Hörende mit den Ohren sehend.“ Dazu gehört es, eine Beziehung zum Publikum aufzubauen, indem nicht monologisiert wird, sondern ein vertrauensvolles Zwiegespräch mit dem Publikum geführt wird.
Ein besonderer Hinweis: Das Publikum verdient Respekt, denn es vertraut der vortragenden Person. Es wird respektiert, indem verständlich gesprochen wird, der Zeitrahmen peinlich genau eingehalten wird und als oberster Grundsatz die Wahrhaftigkeit gilt. Alles, was gesagt wird muß wahr sein, aber nicht alles, was wahr ist, muß gesagt werden!