Zeit

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Zeit

In der täglichen Praxis artikuliert sich immer häufiger der tiefe Wunsch  nach Zeit als die Motivation, Entscheidendes im Leben zu verändern. Zeit wird hier verstanden als freier Gestaltungsraum, als Rückzugsmöglichkeit, als Raum zur Regeneration und als Ort, an dem eine Besinnung auf „Wer bin ich“ möglich ist.

Gerade im Alter zwischen Anfang und Ende Vierzig scheint sich dieses Bedürfnis verstärkt bemerkbar zu machen und eine drängende Form anzunehmen. Dazu tragen verschiedene Faktoren bei, wie z.B. die Frage nach dem „War das schon alles?“, etwas, das viel damit zu tun hat, dass die so genannten besten Jahre als eine Zeit gelten, in der eine gewisse Etablierung statt gefunden hat, das Leben seinen Gang geht, der Beruf und die eigene Positionierung gefunden ist, Familiengründung und –Aufbau abgeschlossen und alles in Bahnen ist. Die Realität ist jedoch eine andere als das Klischee suggeriert. Die wirtschaftliche Entwicklung zwingt zur Beweglichkeit im Job, Beziehungen erweisen sich eben nicht als der Inbegriff aller Entschädigung für Mühen und Entsagungen und eine diesbezügliche Desillusionierung ist eingetreten. Dazu kommt, dass die Lebenserwartung so hoch wie noch nie ist und man davon ausgehen muss, dass eine mindestens noch einmal so lange Lebensspanne vor einem liegt, die bewusst gestaltet werden will. Gleichzeitig nehmen die Zuweisungen der Kindheit ab, die sagen, „Du bist so und so…“. Man spürt mehr oder weniger deutlich, dass da noch etwas ist, das jenseits dieser Zuweisungen liegt und an die Oberfläche drängt.

Es ist in dieser Phase sinnvoll, sich den individuellen Umgang mit Zeit näher zu betrachten. Auch hier ist eine schriftliche Bilanzierung anzuraten. Da Zeit relativ ist, empfiehlt sich die Untersuchung des Energieaufwandes. In welche Lebensbereiche investiere ich Energie? Wie viel Raum nehmen diese Energiebereiche innerhalb einer endlichen Skala ein? Wie viel Energie kommt im Gegenzug aus diesen Bereichen zurück? Bin ich damit zufrieden? Oder wünsche ich mir eine andere Verteilung, sollen Bereiche wegfallen, damit andere mehr Raum erhalten können oder neue dazu kommen? Diese Wunschvorstellungen bitte ebenfalls zur Klärung der eigenen Bedürfnisse schriftlich festhalten. Es ist ein Unterschied, den Wunsch nach Zeit nur zu spüren oder schwarz auf weiß zu sehen, wohin die Zeit, respektive die Energie, eigentlich fließt.

Ein besonderer Hinweis: Die wundersame Vermehrung von Zeit gibt es nicht. Aber ein bewusster und selbstbestimmter Umgang mit Zeit ist möglich.

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