Aller Anfang ist schwer – Eingewöhnung ist alles

Wir entwickeln Spitzenkräfte!

Aller Anfang ist schwer – Eingewöhnung ist alles

Menschen sind anhänglich. Menschen mögen im Grunde keine Veränderung. Menschen neigen dazu, das Vergangene zu verklären und das Negative an dieser Vergangenheit zu vergessen. Menschen sind im Grunde in der Organisation ihres Lebens eher konservativ, sie halten gern am Gewohnten, am „Früher war alles besser…“ fest. Das mag alles verständlich und menschlich sein und seinen Zweck erfüllen, aber was passiert, wenn man zu Veränderungen gezwungen ist, zum Beispiel, weil man einen neuen Job antritt und sich damit in eine völlig neue Welt eingliedern muss? Und auch noch unter dem Druck steht, die Probezeit meistern zu müssen?

Zunächst prallt ein Mensch in dieser Situation auf ein ganz neues (Unternehmens-) System, das nach seinen ureigenen Spielregeln funktioniert. Das neue Unternehmen hat eigene Wertvorstellungen, einen eigenen Arbeitsrhythmus, es hat ungeschriebene Gesetze und es hat unter Umständen sogar eine eigene Sprache – auch  wenn es keine Fremdsprache im eigentlichen Sinn ist, diese Firma ist sozusagen Terra inkognita, eine fremde Welt, in der Gewohntes nur sehr begrenzt anwendbar ist. Regeln, Normen und Werte gilt es zu erkunden, ohne dabei von einem Fettnäpfchen ins nächste zu treten, denn die „Alteingesessenen“ beäugen misstrauisch die „Neue“: Wie sieht sie aus, wie zieht er sich an, wie sympathisch ist dieser Mensch? Es geht noch gar nicht so unbedingt um die Fachlichkeit, es geht eher darum, mit welchem Menschen man es zu tun hat, die Beziehung steht im Vordergrund. Fatalerweise neigt der Neue in seiner Unsicherheit jedoch dazu, sich an der eigenen Fachkompetenz festzuhalten, denn das ist wenigstens etwas Greifbares im Wirrwarr der neuen Umgebung. Und nervt damit unbeabsichtigt die ganze Abteilung. Ungebetene Verbesserungsvorschläge, der  ständig wiederholte Satz: „Das haben wir in meiner alten Firma aber ganz anders gemacht!“ und blinder Aktivismus, der danach zu streben scheint, Bäume auszureißen und die ganze Firma aus den gewohnten Angeln zu heben sind die häufig beobachteten und ungeliebten Auswüchse dieser Unsicherheit. Wenn man die Probezeit tatsächlich überstehen möchte, dann wäre es stattdessen sinnvoller, nach einem anderen Umgang mit der eigenen Verunsicherung zu suchen, denn die „Alteingesessenen“ mögen es gar nicht, wenn ihnen praktisch ständig Unfähigkeit unterstellt wird – denn das ist  das Ergebnis dieses „Früher war alles besser…“. Keine Angst, meistens nimmt das Gefühl des Fremdseins nach einer gewissen Zeit von alleine ab, wenn es das aber nicht tut oder wenn man bereits schlechte Erfahrungen gemacht hat, kann man darüber nachdenken, ob man sich professionelle Hilfe holt. Auf jeden Fall ist am Anfang weniger mehr und man sollte diese Zeit nutzen, um sich mit der fremden Unternehmenskultur vertraut zu machen. Einige Unternehmen sind dazu übergegangen, den Neuen „Paten“ oder „Mentoren“ zur Seite zu stellen. Das ist eine sehr praktische Einrichtung, denn so hat man von Anfang an feste Ansprechpartner und weiß, an wen man sich wenden kann. Um deren Geduld aber nicht überzustrapazieren ist es gut, allfällige Fragen aufzuschreiben und gebündelt zu stellen, sich die Antworten zu notieren, um nicht alles gleich wieder zu vergessen. Beobachten und aus dem, was man sieht und wahrnimmt lernen, möglichst vorurteilsfrei sein und ohne die Schere von „richtig und falsch“ im Kopf. Dieses Unternehmen handelt so, wie es das für sinnvoll hält. Das ist nicht von vornherein besser oder schlechter als das Gewohnte, es ist nur anders. Verbesserungsvorschläge kann man später immer noch anbringen.

Ein besonderer Hinweis: Ein gelungener Start im neuen Unternehmen wirkt sich positiv auf den gesamten Verbleib in der Firma aus. Er bildet bei allen Beteiligten eine Art positiven Mythos, der dabei hilft, auch über allfällige Konflikte und Schwierigkeiten hinweg zu kommen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert