Der Umgang mit schwierigen Menschen
Man kann nicht immer und überall vermeiden, mit eher schwierigen bis unangenehmen Personen umgehen zu müssen. Das kann ganz schön anstrengend sein, manchmal ist es sogar belastend und verletzend. Wie kann man den Kontakt so geschickt steuern, dass weder man selbst Kröten schlucken muss, noch das Gegenüber einen Gesichtsverlust erleidet?
Die Aufschneider: Es gibt Menschen, die ihre Selbstoffenbahrungsangst hinter einem aufschneiderischen Verhalten verbergen. Da geht es um Autos und Pferdestärken, um Haus, um Urlaub und beeindruckende berufliche Erfolge. Auch beliebt bei dieser Spezies ist das Nennen von wohlklingenden Namen, das name dropping, die selbstredend zum eigenen Bekanntenkreis gehören. Hier hilft es nichts, nun seinerseits ebenfalls „auf die Sahne zu hauen“ und kräftig mit an der Eindrucksspirale zu drehen. Sinnvoller ist es, diesen Menschen aufmerksam zu zuhören, ihnen Aufmerksamkeit und Wertschätzung zu schenken – denn danach hungern sie förmlich. Wird die Aufschneiderei punktuell weniger und kommt dazwischen der wirkliche Mensch zum Vorschein, so erfolgt rasch eine positive Verstärkung, etwa durch ein ehrliches Kompliment.
Die Witzbolde: Dumme, frauenfeindliche Witze scheinen wieder auf dem Vormarsch zu sein, besonders zu fortgeschrittener Stunde in halb beruflichen Zusammenhängen kann frau sich nicht sicher sein, davon verschont zu bleiben. Ein schlichtes Verlassen des Raumes ist keine Lösung, da man sich so vorzeitig von der Bühne der wichtigen Kontakte entfernt und sich obendrein dem Risiko aussetzt, das Etikett „humorlos“ angeheftet zu bekommen. Zusätzlich zur Geschmacklosigkeit, die man sich anhören musste, handelt man sich also auch noch Imagebeschädigungen ein. Nicht neu, aber „Witzbolde“ bremsend und damit auf jeden Fall besser als zu gehen sind Bemerkungen wie: “Der Witz ist uralt.“ Oder „Sage mir, worüber du lachst, und ich sage dir, wer du bist.“ Die – kurze – Ruhe, die dann einsetzt kann man rasch und geistesgegenwärtig für einen Themenwechsel nutzen und hoffen, dass niemand dem schlechten Beispiel des „Witzboldes“ folgt.
Die Meckerer: Diese Menschen finden immer das Haar in der Suppe, sei es auch noch so klein. Sie haben es zur wahren Meisterschaft darin gebracht, in jeder Situation das „halbleere Glas“ zu sehen und scheinen eine gewisse Befriedigung daraus zu ziehen, dass sie sich nörgelnd über jedes Thema auslassen können – und sei es das Wetter, das sich immer, auch im heißesten Sommer, vortrefflich zum Meckern eignet. In solchen Fällen hilft es manchmal, die positiven Aspekte, das „halbvolle Glas“ entgegen zu setzen, aber eingefleischte Meckerer bringt das nicht aus dem Konzept. Dann bleibt der Versuch, sich auf den gemeinsamen Nenner zu einigen, in diesem Fall ist das die unterschiedliche Sicht der Dinge, um dann eine nützliche Diskussion über die unterschiedlichen Betrachtungsweisen zu erreichen. Schlägt auch das fehl, dann bleiben nach ein paar freundlichen Sätzen nur noch der Rückzug und die Suche nach anregenderen Gesprächspartnern.
Ein besonderer Hinweis: Rollen wechseln je nach Tagesform und wir alle kennen Zeiten, in denen wir schwierig sind. Es schadet also nicht, Geduld mit schwierigen Menschen zu haben, und auf bessere Zeiten zu hoffen.