Gehaltsverhandlungen

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Gehaltsverhandlungen

Im allgemeinen Gejammer um die wirtschaftliche Situation um eine Gehaltserhöhung zu bitten ist eine Herausforderung, die Mut erfordert. Aber der man sich auch getrost stellen sollte, denn jedes „unter Wert verkaufen“ wird schnell von Vorgesetzten zum Stempel der gesamten Person gemacht: „Minderbefähigt“ lautet dann das Vorurteil. Es ist leider so, dass Menschen nicht in andere hineinsehen können und dann eben bestimmte vermeintliche Indizien und Verhaltensweisen interpretieren. So auch hier. Also schluckt man den Wunsch nach Gehaltsaufstockung nicht herunter, sondern setzt sich aktiv damit auseinander. Eine gute Vorbereitung ist bereits die halbe Miete, deshalb gilt es im ersten Schritt, sich mit Folgendem auseinander zu setzen: Was wird gemeinhin in der Branche und im eigenen Qualifikationsniveau verdient? Im Internet finden sich Seiten, die Vergleiche anbieten, man kann Bekannte fragen (Ja, die antworten nicht gern, aber versuchen kann man es trotzdem!) und man kann bei der Gewerkschaft anrufen. Das Informiertsein schafft eine gesunde Ausgangslage fürs anstehende Gespräch und das eigene Selbstbewusstsein.

Nun geht es an die gezielte Vorbereitung der Verhandlung. Bitte nicht den Chef beim Mittagessen oder beim Gang über den Flur überfallen! Auch Vorgesetzte sind nur Menschen, die hin und wieder eine Pause brauchen und in Ruhe ihr Essen genießen dürfen. Außerdem erfreuen sich Gespräche rund ums Geld keiner großen Beliebtheit – auf keiner Seite. Will man sich also nicht von vornherein ins Abseits manövrieren, dann bittet man um einen Termin. Geschickter Weise passt man einen günstigen Zeitpunkt ab, etwa wenn das Unternehmen einen Erfolg zu verbuchen hat. Dann sind alle guter Laune und das erschlagende Moment des nicht vorhandenen Geldes zieht nicht. Nun führt man als Argument für die Gehaltsvorstellungen Beispiele eigener Leistungen an. Natürlich wäre es taktisch klug, wenn diese Leistungen unmittelbar im Zusammenhang mit dem Firmenerfolg stehen, sie müssen es aber nicht. Pluspunkte sammelt man übrigens auch mit der strukturierten Gesprächsvorbereitung: Wenn man weiterkommen will und Erfolg mit der Gehaltverhandlung haben will, dann geht man vor dem Gespräch noch mal die Unterlagen durch, stellt Vorschläge und Anregungen zusammen und überlegt genau, was besprochen werden soll. Das gibt nicht nur mehr Sicherheit, sondern es lässt auf Souveränität und Kompetenz schließen und erhöht damit die Chancen auf mehr Geld. Selbstbewusstsein ist ein wichtiger Faktor, man sollte sich zu schade sein, um als Bittsteller aufzutreten. Außerdem weckt Unterwürfigkeit Aggressionen beim Gegenüber, das wäre nicht im Sinne des gewünschten Effekts. Deshalb lieber ein selbstbewusstes Darstellen der eigenen Erfolge mit Vorschlägen für die Zukunft. Aber bitte kein substanzloses „Auf die Sahne hauen“!

Um handlungsfähig zu bleiben überlegt man sich vorher Strategien, falls der Chef allen Bemühungen zum Trotz nicht mitziehen sollte. Eine davon kann sein, dass man Flexibilität zeigt, indem man signalisiert, dass man auch für geldwerte Leistungen, wie zum Beispiel einen Firmenwagen, offen ist. Eine weitere Möglichkeit ist das Angebot einer angemessenen Frist: „Ich sehe, dass im Moment nichts zu machen ist. Darf ich Sie in drei Monaten wieder ansprechen?“. Dann wird ein möglichst konkreter Termin abgesprochen, der Verbindlichkeit und Ernsthaftigkeit signalisiert. Ein Rückzieher, ein Abfinden mit der Situation ist nicht anzuraten, das könnte dem Image schaden. Aber man darf natürlich die Vorgesetzte auch nicht in die Enge treiben. Man kommuniziert das Problem stattdessen besser als etwas gemeinsames, das man auch gemeinsam lösen will. Wann, wo, wie?

Ein besonderer Hinweis: Weniger ist manchmal mehr. Wie wäre es, wenn ein gestaffeltes Modell angeboten wird, das über einen festgelegten Zeitraum zur gewünschten Summe führt?

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