Interkulturelle Kompetenz – der gute Ton im internationalen Geschäftsleben

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Interkulturelle Kompetenz – der gute Ton im internationalen Geschäftsleben

Die Welt ist kleiner geworden, der persönliche Horizont dagegen wird größer und internationale Geschäfte sind an der Tagesordnung. Häufig muss man gar nicht ins Ausland reisen, die Geschäftspartnerinnen und –Partner kommen nach Deutschland. Vom Verständnis für die andere Seite, die weit über das Verstehen der Sprache hinausgeht, hängt oftmals der Geschäftserfolg ab – und damit auch der eigene.  „Interkulturelle Kompetenz“ heißt das Zauberwort, also die Fähigkeit, sich im Ausland oder im Kontakt mit Ausländern so zu verhalten, dass man nicht in jedes Fettnäpfchen tritt.

Der „American Way of Life“. Ein lässiger Stil, unkonventionelle Umgangsformen – das täuscht! Von New-York bis San Francisco gelten im Geschäftsleben klare Regeln, die oftmals strenger sind als die deutschen. Vor allem, was die Kleiderordnung anbelangt. Die korrekte Kleidung ist sehr wichtig, sie sollte eher einen Tick konservativer als bei uns ausfallen. Für Frauen bedeutet das leider, dass auch bei der größten Hitze Strümpfe getragen werden! Diese rigide Kleiderordnung enthält ein kleines Trostpflaster: Frauen sind in Führungspositionen deutlich häufiger anzutreffen als in dem in dieser Hinsicht vorsintflutlichen Deutschland. Punkten kann man auch bei den amerikanischen Essgewohnheiten. Beim Essen ruht die linke Hand im Schoß, die rechte hält  die Gabel. Das hat traditionelle Gründe, die linke, unter dem Tisch liegende Hand hielt früher das Schießeisen griffbereit. Und: jemanden warten zu lassen gilt als extrem unhöflich. Time is money!

„Savoir-vivre“ im Nachbarland Frankreich. Frankreich ist zwar unser Nachbarland, aber im Hinblick auf die Umgangsformen ist es uns weniger nah, als wir vielleicht denken. Status und Hierarchie wird in Frankreich wesentlich stärker berücksichtigt als bei uns.  Die richtigen Leute zu kennen, wissen, wer was zu sagen hat, das öffnet Türen. Keinesfalls darf die Hierarchie eines Unternehmens unterlaufen werden. Also sich beispielsweise nie unter Umgehung eines Abteilungsleiters sich direkt an den Geschäftsführer wenden. Das stört zwar auch in Deutschland das geschäftliche Klima, in Frankreich kann es das Ende der Beziehung bedeuten. Das Diner hat einen anderen Stellenwert als bei uns – das ist nicht nur plattes Klischee. Bei mindestens drei Gängen und dem einen oder anderen Glas Wein geht es um den Small Talk, der der Beziehungspflege dient und das Geschäftliche sollte zunächst außen vor bleiben. Gute Gesprächthemen beim Small Talk sind zum Beispiel Kunst und Kultur. Es macht also Sinn, sich vorzubereiten, indem man sich darüber informiert, welche großen Ausstellungen aktuell in Paris zu sehen sind (es schadet auch nicht, sie zu besuchen!). Ums Geschäft sollte es erst beim Dessert gehen, oder dann, wenn die französische Seite damit beginnt.

Business in bella Italia. Auch hier gilt, wie in Amerika, dass man sich keinesfalls zu einer nachlässigen Kleidung hinreißen lassen darf. Ein größeres Fettnäpfchen wäre kaum vorstellbar. Klassische Eleganz ist das Mittel der Wahl. Ein gutes Thema, um tragfähige (Geschäfts-) Beziehungen herzustellen ist und bleibt die Familie, besonders die Fragen nach den Kindern. Und die Bilder von den eigenen, die man aus der Brieftasche holt.

Westliche und östliche Einflüsse in Russland. In diesem Riesenland mischen sich diese Einflüsse seit Jahrhunderten. Es ist ein Staat, in dem umwälzende wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen am Werk sind. Durch die Umbruchsituation ist es schwer, das Beziehungsgeflecht im Arbeitsleben zu durchschauen und zu erkennen, wer auf Dauer eine tragfähige Position hat. Hier ist man wirklich auf sein Gespür für Fremdes, für Zwischentöne angewiesen. Es hilft, wenn es möglich ist, sich vor der Reise bei Kollegen zu erkundigen, wer wichtig ist oder sein könnte. Und guten Kontakt zu amtlichen Stellen zu halten, denn der Einfluß der Ministerien geht weit über das im Westen übliche Maß hinaus.

Ein besonderer Hinweis: Respekt vor anderen Menschen und vor deren Lebensweisen und Wertvorstellungen ist zentral im multikulturellen Zusammenhang. Nicht die eigene Lebenshaltung ist absolut zu setzen und zum Maßstab aller Dinge zu machen, sondern neugierig auf andere Lebensformen zu sein und die Einstellung mitzubringen, dass jedes Fremde eine Bereicherung des eigenen Horizontes darstellt bildet die Grundhaltung im Umgang mit fremden Kulturen.

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