Wer grüßt wen – und wie?
Die Arbeitswelt ist eine Bühne, auf der die Akteure sehr genau beobachtet werden. Wie benimmt sich der Einzelne? Wie tritt er auf? Was hat er an? Das Image macht laut einer IBM-Untersuchung 30 Prozent des beruflichen Erfolges aus, weitere 60 Prozent werden dem Bekanntheitsgrad zugeordnet, der sich wiederum aus dem Image speist. Das sollte Grund genug sein, sich um das Auftreten, die Gesamterscheinung gezielte Gedanken zu machen. Gute Umgangsformen und sicheres Auftreten sind nicht nur wieder im Kommen, sie sind auch wichtige Bausteine für die Karriere. Diese Rubrik setzt sich deshalb mit den Fragen des „Do´s and Don´ts“ im Berufsleben auseinander. Das heutige Thema lautet: Die Begrüßung.
Entgegen der gesellschaftlichen Regel, der Herr grüßt zuerst die Dame, der Jüngere den Älteren, gilt im beruflichen Kontext eine andere Ordnung. Der Ranghöhere wird von den Rangniederen gegrüßt. Ranghöher gilt, wer in der betrieblichen Organisation auf einer höheren Stufe steht. So kann es also sein, dass die ältere Mitarbeiterin den jüngeren Vorgesetzten zuerst grüßt. Selbstverständlich erheben sich sowohl Männer als auch Frauen zur Begrüßung. Männer schließen dabei einen Knopf des Jacketts und nehmen die Hände aus der Hosentasche. Die Grundregel lautet also: die rangniedere grüßt die ranghöhere Person.
So weit die reine Lehre. Diese Verhaltensweisen haben im beruflichen Alltag eine Lockerung erfahren. So gilt es als ein Zeichen von Souveränität, wenn man andere Menschen zuerst grüßt – unabhängig vom Status. Ob es eine Begegnung auf dem Flur ist oder man einen Raum betritt, in dem schon andere sind, der neu Hinzugekommene oder die entgegen kommende Person zuerst Wahrnehmende grüßt auch zuerst. Empfehlenswert ist es, dem jeweiligen Gruß den Namen des Gegrüßten hinzuzufügen. „Guten Morgen Frau Schmidt“ klingt viel persönlicher und schafft eine bessere Atmosphäre als ein lediglich gemurmeltes „Morgen“.
Damit sind wir bei den gebräuchlichen Grußformeln. Es ist eine Unsitte und keine anerkannte Grußformel, das weit verbreitete „Mahlzeit“ zu benutzen. Auch der Gebrauch des saloppen „Hallo“ ist nur in bestimmten Branchen und Hierarchieebenen empfehlenswert. Angemessen ist in jedem Fall die der Tageszeit entsprechende Formulierung „Guten Morgen“, „Guten Tag“ oder „Guten Abend“.
Ein besonderer Hinweis: Bitte das Gegenüber beim Grüßen immer anschauen und ein kleines Lächeln in den Gruß legen – damit sieht die Welt gleich viel freundlicher aus.