Stärken stärken – ein effizientes Mittel der Personalentwicklung

Wir entwickeln Spitzenkräfte!

Stärken stärken – ein effizientes Mittel der Personalentwicklung

In der täglichen Praxis zeigt sich leider mit regelmäßig wiederkehrender Häufigkeit ein Phänomen, das hausgemachte und zutiefst unnötige wirtschaftliche Verschwendung in sich birgt: viele Vorgesetzte scheinen demnach noch immer nach der Devise „Jeder kann alles, wenn er nur will!“ zu handeln. Dieser Erfahrungswert wird gestützt durch eine im Oktober 2004 erschienene Studie (Engagement Index 2004, The Gallup Organization), ihr zufolge stimmen nur 19 % aller Befragten der Aussage „Mein Vorgesetzter/meine Vorgesetzte legt den Schwerpunkt auf meine Stärken oder positiven Eigenschaften.“ zu. Das bedeutet, dass ihre Vorgesetzten keine oder nur eine ungenügende Verknüpfung zwischen den spezifischen Stärken der Mitarbeitenden  mit den passenden Aufgaben herstellen. Dabei liegt hier das größte Potential der Beschäftigten, Menschen sind dann am produktivsten und zufriedensten, wenn sie ihre spezifischen Stärken einsetzen können. Ein niedrigerer Krankenstand und eine höhere Bindung an das Unternehmen sind nur beispielhafte Folgen.  Schlechte Noten gibt es auch für die Unterstützungsleistung der Vorgesetzten bei der Steigerung der Produktivität der Mitarbeitenden, hier geben lediglich 12 % an, dass sie diese in genügendem Umfang erfahren.

Aus beraterischer Sicht gibt es da einen Zusammenhang, denn in unserer Gesellschaft hat das Erkennen und Unterstützen von Stärken keine Tradition. Positive Eigenschaften entfalten sich jedoch dann am besten, wenn sie aus dem Unterbewusstsein hervor geholt werden, also bewusst gemacht werden und dann Wertschätzung und Förderung erfahren. Wir sind es aber bei der Beurteilung gewohnt, nach dem Negativen zu schauen, nach dem, was nicht da ist. Und verschwenden massenweise Zeit und Energie in die Forderung, doch bitte „so – und nicht anders“ zu sein, anstatt den wesentlich effektiveren Weg der Förderung von den ohnehin vorhandenen Stärken zu gehen. Das können wir uns als wirtschaftlicher Sicht eigentlich gar nicht mehr leisten, denn Gallup schätzt die jährlich entstehenden Kosten durch die mangelnde emotionale Bindung (eine Folge von Managementfehlern wie oben beschrieben) von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf 88.1 Milliarden Euro. Das sollte man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen.

Die Gewohnheit, nach Defiziten zu schauen, führt natürlich dazu, dass wir die Fähigkeit zum Erkennen von Stärken nicht ausgebildet haben. Wie schwer fällt es beispielsweise, spontan mindestens fünf positive Eigenschaften von sich selbst zu nennen? Oder gar Selbstlobübungen zu machen, wie „Dieses Projekt habe ich wirklich gut durchgeführt!“, ganz zu schweigen von „Ich bin attraktiv!“. Befürchten wir, die Götter könnten neidisch werden? Oder sitzt der Poesiealbumspruch „Sei wie das Veilchen im Moose, bescheiden, sittsam und rein. Und nicht wie die stolze Rose, die immer bewundert will sein.“ noch so tief? Was es auch immer sein mag, so macht es sich doch bezahlt, wenn man umdenkt, denn: nur wenn man sich selbst schätzt, kann man auch andere anerkennen. Nur die Freude an der eigenen Person schafft die Großzügigkeit zur Wahrnehmung der Stärken anderer. Denn Mangel führt zu Neid, und vielleicht ist es das, was hinter dem Problem steckt.

Ein besonderer Hinweis: Niemand kann in den anderen hineinsehen. Also fängt man bei sich selbst an, lässt die Stärke zu und präsentiert dann stolz diese Schokoladenseite!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert