Berufliche Ziele – der Prozess des Selbstmanagements
Die Ziele sind gesetzt, die Zeitschiene ist erarbeitet und es besteht Klarheit über Absicht und Maßnahmen und den erforderlichen Energieaufwand – nun schlägt der Alltag mit seiner Desillusionierung wieder zu. Da ist es von Nutzen, wenn man sich bewusst ist, dass jeder Prozess der Veränderung bestimmten, klar unterscheidbaren Phasen unterliegt.
Im ersten Schritt befindet man sich in der Euphoriephase, in der man begeistert das Neue begrüßt und sich der Hoffnung hingibt, alles möge nun anders werden, jedes Problem wird durch die angestrebte Veränderung gelöst. Daran schließt sich die Desillusionierungsphase an, man „stürzt ab“, erinnert sich an Fehler und misslungene Projekte der Vergangenheit und schon steht der Selbstzweifel, quasi mit Ausrufezeichen versehen, vor der Tür. Alles Geplante wird infrage gestellt und die allfälligen Hürden erscheinen unüberwindbar. Als Drittes folgt die Lernphase, hier herrscht langsam aber stetig wieder mehr Zuversicht vor. Wenn in der Planung tatsächlich minutiös gearbeitet wurde, dann wird der Silberstreifen am Horizont sichtbar: Schrittweise und konsequent kann am Zeit- und Maßnahmeplan entlang die Veränderung bewirkt werden. Die ersten Maßnahmen werden ausprobiert, Neugierde auf mehr geweckt und die Ansprüche an sich selbst kommen auf einen realistischen Boden. Als letztes kommt die Leistungsphase. Das neu Erarbeitete kommt zur konkreten Anwendung, die gesteckten und zunächst in weiter Ferne liegenden Ziele werden schrittweise erreicht. Man fühlt sich sicherer und es macht wieder Spaß, an der eigenen Veränderung zu arbeiten. Das Gelernte oder die Weiterentwicklung der Persönlichkeit eröffnen neue Perspektiven über das zunächst Erwartete hinaus und es ist wieder Platz vorhanden, um neue Aufgaben anzugehen.
Ein besonderer Hinweise: Selbstzweifel sind normal und können durchaus sinnvoll sein. Aber erst, wenn man etwas tatsächlich ausprobiert hat weiß man, ob die Selbstzweifel wirklich gerechtfertigt waren.