So kommen Argumente an – Teil 2
Im ersten Teil über die erfolgreiche Argumentation wurde darauf hingewiesen, wie wichtig es für die Karriere ist, wenn man die Kunst der Kommunikation beherrscht. Atmosphäre und Ausstrahlung, Blickkontakt, das „Aktive Zuhören“ und das Wahrnehmen von Emotionen, Mimik und Gestik – alles das gehört zur Kommunikationsfähigkeit und wurde im ersten Teil behandelt.
Die richtige Sprechtechnik rundet den gelungenen Auftritt ab. Was gehört dazu? Die deutliche Aussprache: Eine volltönende Stimme und eine deutliche Aussprache wird Menschen zugeschrieben, die selbstbewusst und überzeugend sind. Wird hingegen zu leise gesprochen oder genuschelt, dann entsteht der Eindruck, dass die sprechende Person selbst nicht vom Gesagten überzeugt ist und sich in der Situation unwohl fühlt. Gut ist es, wenn man langsam und pointiert spricht, vor allem dann, wenn das Gegenüber mit dem Thema wenig oder gar nicht vertraut ist. Auch kurze Pausen zwischen den Sätzen werden in solchen Fällen als angenehm empfunden, lassen sie den Zuhörenden doch Zeit, das Gehörte „Häppchenweise“ zu verdauen. Als Sprechende sollte man es vermeiden, die Endsilben zu verschlucken oder in starken Dialekt zu verfallen.
Kurz fassen: Auch das beste Argument kann zerredet werden, auch vom Vortragenden selbst. Die Konzentration auf die Kernaussagen verhindert das Verlieren in unwichtigen Details – alles, was gesagt wird muss wahr sein, aber nicht alles, was wahr ist muss auch gesagt werden! So behindert alles, was nicht direkt zur Sache gehör,t die Wirkung des Arguments und macht im schlimmsten Fall die Zuhörenden zappelig bis ärgerlich, weil ihre Zeit unnötig vergeudet wird. Damit ist jede mögliche positive Wirkung verpufft. Besser ist es, kurze Sätze zu benutzen, die sich leichter einprägen als verschachtelte Bandwurmkonstruktionen. Einfach Hauptsätze, ohne umständliche Nebensätze und Einschübe sind das Mittel der Wahl.
Pausen: Vor allem nach besonders triftigen Argumenten sollte man es sich zur Gewohnheit machen, innerlich bis drei zu zählen und erst dann fortzufahren. So wird die Aufmerksamkeit der Zuhörenden erhöht und das Gesagte kann nachwirken. Außerdem strahlt man auf diese Weise Ruhe und Souveränität aus. Unsichere Personen sind nämlich leicht daran zu erkennen, dass sie sehr schnell reden, vielleicht um anderen keine Chance zum Einhaken zu geben.
Die Stimme einsetzen: Man achtet dabei auf die Satzmelodie, indem man versucht, spannend und lebendig zu erzählen. Vor allem bei längeren Passagen senkt man hin und wieder die Stimme etwas, als würde man ein Geheimnis verraten, und wird dann wieder lauter. Am Ende eines Satzes geht man wieder mit der Stimme nach unten. So wird ein Gedanke abgeschlossen und das Gesagte erhält mehr Gewicht – und man quält die Zuhörenden nicht durch eine monotone Stimme.
Ein besonderer Hinweis: Je stärker man sich mit dem Inhalt der Argumente identifizieren kann, desto eher gelingt es, mit der Stimme Begeisterung bei den Zuhörenden zu wecken.