Das Vorstellungsgespräch
Wer fachlich kompetent ist, ein gewinnendes Auftreten hat, die eigenen Fähigkeiten gut präsentieren kann und eine angenehme Ausstrahlung hat macht das Rennen – aber das haben viele und man kann nicht immer gewinnen.
Eine gute Vorbereitung erhöht allerdings die Chancen, deshalb sollte man sich vorher eingehend über das Unternehmen informieren und sich genau darüber im Klaren sein, warum man zu diesem Unternehmen will und was man zu bieten hat. Dazu nimmt man am besten die Sicht des Personalchefs ein und überlegt, was er von dem geeigneten Bewerber erwarten könnte.
Die Ausstrahlung, der Gang, die Stimme, der Händedruck – alles das spielt eine Rolle bei dem Wettbewerb um einen Arbeitsplatz. Man kann die Ausstrahlung und Reaktionsfähigkeit positiv beeinflussen, wenn man kurz vor dem Vorstellungsgespräch einen 15minütigen flotten Spaziergang an der frischen Luft macht. Muss man im Vorzimmer warten, wird die Sekretärin möglicherweise den Bewerber genau beobachten: Versteht er sich auf Small Talk? Wie höflich ist er? Wie ist die Sitzhaltung? Es darf auf keinen Fall – auch wenn Aschenbecher bereit stehen – geraucht werden.
Ein besonders heikler Punkt ist die Frage nach der Gehaltsvorstellung. Fällt die Antwort zu niedrig aus, spricht das gegen die Qualifikation des Bewerbers, liegt sie zu hoch, wird der Bewerber als zu großspurig eingeschätzt. Da hilft alles nichts, man muss sich bei Bekannten in vergleichbarer Qualifikationsstufe nach deren Einkommen erkundigen und im Internet recherchieren. Parallel dazu errechnet man die eigenen Fixkosten und schlägt „Lebensqualität“ auf. Damit geht man genauso sauber kalkuliert wie das Unternehmen in die Verhandlung, die in gleicher Augenhöhe geführt wird. Man kann die eigenen Vorstellungen begründen und hat eine vernünftige Ausgangsbasis.
Ein besonderer Hinweis: Ein Bewerber ist kein Bittsteller. Er verkauft die Summe seiner Fähigkeiten, seiner Kenntnisse, seiner Erfahrung und seine Arbeitskraft, er hat ein individuelles, unverwechselbares Paket an Know-how zu bieten und ist damit ein gleichberechtigter Verhandlungspartner. Man sollte sich deshalb die eigenen Stärken bewusst machen und ruhig etwas auf die Sahne hauen – allerdings ohne zu übertreiben. Wer dann trotzdem jemand anderen einstellt hat es eben nicht besser verdient!