Wenn Karriere-Träume zum Greifen nah sind
Der Traum von einer Karriere ist schön – rückt dieser Traum jedoch durch ein konkretes Aufstiegsangebot in greifbare Nähe, dann tauchen leicht „Ja, aber…“ Gedanken auf. Natürlich ist man einerseits geschmeichelt und hat das Gefühl, am Ziel aller Wünsche angekommen zu sein. Aber andererseits schleichen sich Fragen ein, die das Wohlbefinden und die Freude erheblich trüben können: „Soll ich das Angebot wirklich annehmen?“; „Überfordere ich mich?“; „Schaffe ich das?“; „Wie verhalte ich mich richtig, ohne mich dabei zu verleugnen?“; „Verpasse ich die Chance meines Lebens?“ lauten nur einige der in den Vordergrund drängenden Überlegungen.
Nun sind ambivalente Empfindungen bei Entscheidungen dieser Tragweite völlig normal. Aber trotzdem kann es nicht schaden, deren Ursachen genauer auf die Spur zu kommen. Zur Klärung sollte man sich also Gedanken darüber machen, welche Sätze die Kindheit beeinflusst haben. Waren das einschränkende Sätze, wie: “Aus dir wird nie was!“; „Das verstehst du noch nicht!“ oder gar „Mädchen die pfeifen und Hühnern die krähen, soll man beizeiten die Hälse umdrehen!“? Oder waren sie vermeintlich unterstützend, wie „Du schaffst das!“; „Ein Indianer kennt keinen Schmerz!“, „Du bist doch mein Großer!“ – wobei die Angst des Kindes außer Acht gelassen wurde.
Was auch immer es war, es gibt Aufschluss über die Herkunft heutiger Selbstzweifel. Wenn man sich dann vor Augen führt, dass vielleicht gerade das „pfeifende Mädchen“ durch sein selbstbewusstes Auftreten Erfolge erzielte oder der Junge, „aus dem nie etwas wird“, Beachtliches im Leben erreicht hat, dann entlarvt man einen guten Teil der zweifelnden Fragen vor dem entscheidenden Karriereschritt als Relikt einer weit zurückliegenden Kindheit. Der zweite Schritt zur Klärung ist dann die ernsthafte Frage, wie das eigene Leben aussehen soll. Hilfreich dabei ist die Fragestellung, auf welches Leben man zum Zeitpunkt der Pensionierung zurück blicken will.
Ein besonderer Hinweis: Am Ziel der Wünsche angekommen zu sein lässt viele Menschen zurückschrecken – es ist besser unterwegs zu sein, als anzukommen. Aber man kann ganz unbesorgt sein: Die Erfüllung eines Traumes gebiert wieder neue Träume!