Wettbewerbsvorteil Umgangsformen
Jeder Mensch braucht, gerade in Zeiten der wirtschaftlichen Verunsicherung, Werte und Orientierung. Es ist deshalb kein Wunder, dass gerade im Moment gute Umgangsformen wieder gefragt sind. Aber was sind gute Umgangsformen? Was ist überholt, was ist übertrieben, was wirkt aufgesetzt, was passt wirklich zu mir?
Als wichtigste Voraussetzung gilt das Entwickeln eines Gespürs für das richtige Verhalten in unterschiedlichen Situationen. Das starre Befolgen von Regeln führt zur Verkrampfung oder der Angst, etwas falsch zu machen. Das wäre fehl am Platz. Wesentlich ist der angenehme Gesamteindruck, der vermittelt werden soll. Die handelnde Person soll als rücksichtsvoller Mensch mit Takt erlebt werden, und nicht als rücksichtsloser Stoffel, der im Galopp durch die Kinderstube gebraust ist. Gute Umgangsformen haben immer mit Rücksichtnahme, Toleranz, Freundlichkeit, Zuvorkommenheit, Respekt – und zwar allen Menschen gegenüber!, Hilfsbereitschaft und Ästhetik zu tun. Sie sind aber nicht starr, sondern geben einen Rahmen vor, innerhalb dessen man sich bewegt, aber die eigene Identität bewahrt. Dieser Rahmen berücksichtigt den beruflichen Zusammenhang, denn die Umgangsformen spiegeln das Unternehmen wider, sie sind Bestandteil des Corporate Identity, sie sind imagebildende Elemente und damit ein wichtiger Teil jeder Marketingstrategie. Wie die Beschäftigten, so das Unternehmen – und umgekehrt. Die Branche bestimmt die Umgangsformen, die Position im Unternehmen ebenso. Es reicht aber nicht, Etiketteregeln auswendig zu lernen, sondern die eigene Persönlichkeit, die Stellung, das Aufgabengebiet und die jeweilige Situation sind für das Verhalten entscheidend. Gute Manieren müssen immer glaubwürdig sein ohne übertrieben zu wirken. Als Arbeitnehmer repräsentiert man ständig, ob bewusst oder nicht, das eigene Unternehmen, die Betriebszugehörigkeit endet nicht beim Verlassen des Büros. Man arbeitet in Teams, man trifft Kunden, man sucht fremde Unternehmen auf und geht mit Geschäftspartnern in Restaurants oder zu Seminaren oder Vorträgen. Überall dort ist man über die eigenen Person hinaus Repräsentant des Unternehmens und hinterlässt als solcher Eindrücke, die auf das Unternehmen zurück strahlen. Und damit sind gute Umgangsformen ein wichtiger Teil der Erfolgsstrategie, der eigenen und der des Unternehmens.
Ein besonderer Hinweis: Hauptsache, man wirkt sympathisch! Also nicht an einem Fehler verzweifeln, sondern die Situation in Ruhe überdenken und beim nächsten Mal besser machen. Auch Profis treten manchmal ins Fettnäpfchen – und nutzen die Situation, um daraus zu lernen.