Die heiße Schlacht ums Kalte Buffet
Buffets sind eine tolle Angelegenheit, sie erfreuen sich – namentlich im beruflichen Umfeld, hier nicht zuletzt wegen der größeren Kontaktmöglichkeiten – immer größerer Beliebtheit und bieten zahlreiche Vorteile gegenüber dem gesetzten Essen. Jeder Gast kann selbst wählen, für jeden Geschmack bieten die zahlreichen Platten etwas an, es passt für Vielesser, wie für Menschen mit geringem Appetit, für Vegetarier und für Fleischliebhaber, es kommt auf ein paar Esser mehr oder weniger nicht an und es wird weniger Personal benötigt.
Und doch gibt es auch hier Tücken. Denn trotz der größeren Zwanglosigkeit gibt es Regeln, die beachtet werden sollten. Man sollte zwar annehmen, dass Geschäftsleute mit diesen Regeln vertraut sind, aber leider sieht die Realität manchmal ganz anders aus, die Zwanglosigkeit verleitet leicht dazu, nachlässig zu werden. Zur Erinnerung deshalb hier einige Verhaltensstandards:
Ein Buffet wird immer von der Gastgeberin oder dem Gastgeber eröffnet, zum Beispiel durch einen offiziellen Startbeginn oder indem der Ehrengast zum Buffet begleitet wird. Als Gast wartet man daher, bis der „Startschuss“ gegeben ist und bedient sich keinesfalls vor der offiziellen Freigabe. Üblicherweise gibt es am Anfang eine Warteschlange und deshalb entscheidet man selbst, ob man sich ins Getümmel stürzt oder lieber den ersten Ansturm abwartet. Da die Speisen von aufmerksamem Personal stets ergänzt werden, braucht niemand Angst vorm zu kurz kommen zu haben. Man achtet darauf, an der richtigen Seite des Buffets zu beginnen, dort, wo Besteck und Teller sind, ist immer der Anfang. Buffets sind in der klassischen Menüfolge angerichtet: erst kommen die Vorspeisen, dann die Suppen, dann die Hauptspeisen und zum Schluss der Käse und die Desserts. Man bedient sich also analog der Speisenfolge bei einem servierten Essen und mischt nicht die Gänge auf einem Teller. Das Personal räumt nach jedem Gang leer gegessene Teller, Besteck und Gläser ab, so dass man auch immer bei jedem neuen Gang zum Buffet einen neuen Teller benutzt. Man wartet mit dem nächsten Gang, bis das Servicepersonal abserviert hat und trägt niemals selbst das benutzte Geschirr weg – das tut man nur in Fast-Food-Lokalen oder im privaten Rahmen. Der Teller wird nur mit kleinen, überschaubaren Portionen beladen, deshalb lieber öfter zum Buffet gehen, als sich Berge auf den Teller häufen. Bei den warmen Hauptspeisen bedient das Personal, meist die Köche, die hinter den dampfenden Töpfen und Gefäßen stehen. Wenn also Bedienungspersonal bereit steht, dann nimmt man sich nicht selbst, sondern lässt sich vorlegen. Hin und wieder kommt es vor, dass nach den Vorspeisen am Tisch eine Suppe vom Ober serviert wird. Das erkennt man am eingedeckten Suppenlöffel. Man wartet in diesen Fällen mit der Hauptspeise, bis der Suppenteller oder die Suppentasse abserviert wurde.
Die Getränke werden entweder vom Ober eingeschenkt oder stehen in Flaschen auf dem Tisch bereit. Wenn das der Fall ist, dann kann man sich und die Tischnachbarn selbst bedienen. Wenn eingeschenkt wird, dann lässt man das Glas auf dem Tisch stehen und hebt es nicht in die Höhe, das würde das Servicepersonal nur unnötig in der Arbeit behindern.
Manchmal gibt es bei Buffets keine oder nur wenige Sitzgelegenheiten, stattdessen gibt es Stehtische. Das ist zwar nicht gerade bequem, aber es fördert die Kommunikation und durch das Fehlen einer Sitzordnung sind die Kontaktmöglichkeiten größer.
Ein besonderer Hinweis: der Griff zur Zigarette sollte erst dann erfolgen, wenn alle Tischpartner ihr Dessert beendet haben. Vorher fragt man höflich, ob das Rauchen gestattet ist.