Umgang mit Konflikten – Teil 3 – Mobbing
Aktive Mobber outen sich selbst
Nicht erst in wirtschaftlich schlechten Zeiten greift Mobbing um sich. Dieses die Würde des Opfers zerstörende Verhalten ist so alt, wie es Menschen gibt, die im Grunde genommen schwach sind, sich aber – vielleicht gerade deshalb – als Sieger empfinden müssen und dafür Opfer brauchen. Und je stärker das Opfer ist, um so größer und befriedigender ist der Triumph für den Täter. Man denke zur Verdeutlichung an die Bücher von Karl May, der seinen Helden Old Shatterhand, von seinem späteren Freund Winnetou veranlasst, gesund pflegen und trainieren lässt, damit er möglichst fit für seinen qualvollen Tod am Marterpfahl wird. Denn nur ein langes, mannhaft durchgestandenes Sterben des Opfers trägt dem Täter Ehre ein. Darum geht es beim Mobbing: um Beziehung, die sich aus Bewunderung speist.
Und um Macht, die etwas von Allmächtigkeit hat im Sinne von der Herrschaft über (Arbeits-) Leben und Tod (Arbeitslosigkeit). Zu Allmachtsphantasien gehört wie die zweite Seite der Medaille die Angst vor dem Absturz in die Ohnmacht. Und diese Angst vor der Bedeutungslosigkeit beschwört das Opfer durch seine pure, zufällige Anwesenheit herauf. Das wiederum spricht für die These, dass es meist starke, kompetente Persönlichkeiten trifft, die aus irgendeinem Grund „anders“ sind. Und anders kann man bereits sein, wenn man sich als kompetente Persönlichkeit in einem eher unprofessionellen Arbeitszusammenhang bewegt.
Mobber sind schwach und anstatt ihre Energie in eine Professionalisierung ihrer Arbeit oder ihre persönliche Weiterentwicklung zu stecken befassen sie sich mit dem gezielten Quälen von Menschen, die durch ihre Stärke diese Schwäche entlarven könnten.
Ein besonderer Hinweis: Die Diffamierung und üble Nachrede, die mit Mobbing einher gehen, sagen sehr viel über das Innenleben der Mobber aus. Getreu dem Motto „Was ich denk´ und tu´ trau´ ich auch andern zu“ zeigen Intrigen und Gerüchte das wahre Gesicht des Mobbers.